Ernährung ist ein Spiegel unserer Selbst.
Wenn wir das Wort „Disziplin“ hören, bekommen wir manchmal einen negativen Beigeschmack, weil wir automatisch allem, das unter „Kontrolle“ fällt, ablehnend gegenüberstehen.
Jedoch gibt es einen entscheidenden Punkt, der Disziplin von anderweitigen Kontrollmechanismen abgrenzt: Wenn wir diszipliniert sind, haben nur wir allein die Kontrolle über unser Verhalten, kein anderer. Aus diesem Grund kann man in Anbetracht, dass Ernährung ein Spiegel unserer Selbst ist, einen klaren Zusammenhang zwischen Disziplin und Selbstliebe erkennen:
Essen wir etwas, von dem wir längst abschwören wollten, weil es unserer Gesundheit schadet, handeln wir aus einem Bequemlichkeitsgefühl heraus: Befriedigung alter Bedürfnisse ist in dem Moment wichtiger als das Erschaffen einer neuen Version von sich.
Selbstliebe bedeutet, allen Widrigkeiten zu trotzen und seine Wünsche zu erfüllen, weil man es sich wert ist. Selbstliebe ist etwas, das nicht außerhalb der natürlichen Ordnung zu finden ist. Disziplin ist dabei ein auf Ordnung bedachtes Verhalten.

Wir vergessen oft, dass wir in Gedankenmustern feststecken und an Gewohnheiten festhalten, die uns auf unserem Entwicklungsweg nicht weiterbringen und letztlich sogar schaden. Gewohnheiten sind eine Falle und man kann sich nur mit Kraft aus ihnen heraushieven.
Erkennen wir dies und sind in uns selbst angekommen oder wollen es zumindest – dort wo eine tiefe Kraft liegt und gebraucht werden will -, können wir Dingen, in dem Fall gewohntes Essen, widerstehen.
Es braucht Zeit, bis gewohntes Essen aus unseren Gedanken verschwindet; bedenken wir dabei, dass Darm und Gehirn sowie Körper (mit seinen durch altes Essen aufgebauten Zellen) und Geist zusammenhängen.
Achten wir uns selbst, achten wir darauf, was in unseren Körper kommt. Wollen wir achtsam mit anderen umgehen, müssen wir zuerst Achtsamkeit uns selbst entgegenbringen. Tun wir dies und lieben das, was wir tun, sind wir diszipliniert – und glücklich.
Marie-Louise Theresa