Überall finden sich heute Eiweißpulver, Eiweißshakes, Proteinriegel und sogar Proteinzusätze in Nahrungsmitteln, bei denen man gar nicht damit rechnet. Es ist eine regelrechte Welle losgebrochen, Proteine in jeder erdenklichen Art zu sich zu nehmen. Wer kennt also die Frage als Veganer oder Rohköstler nicht, wie die notwendigen Proteine aufgenommen werden? Anstelle von Reflexion, woher dieser Hype kommt, tritt Unsicherheit ein – besonders wenn man eine neue Ernährungsweise anstrebt, die fast gänzlich frei von Proteinen zu sein scheint.
Eiweiß-Mythos
Wir müssen uns immer fragen, woher Informationen stammen und wer davon etwas hat. Der ganze Eiweiß-Hype entspringt der Einführung von Tieren und tierischen Produkten in unserer Ernährung. Dadurch ist ein verzerrtes Bild entstanden, das uns von unser ursprünglichen pflanzlichen Ernährungsweise entfernt hat.
Tierisches Eiweiß
Überschüssiges Eiweiß wird im Bindegewebe und in den Zellzwischenräumen abgespeichert, was zu einer massiven Ablagerung in den Kapillaren führt. Das hat eine Sauerstoffunterversorgung und eine Übersäuerung zur Folge und es kommt zu schweren Krankheiten mit der Zeit: Die Ablagerung von tierischen Eiweiß führt zu Krebs und Herzkrankheit sowie Arthritis u.v.m., da es unsere Arterien verstopft.
Nun ist es so, dass Vegan hoch im Trend liegt. Die Eiweiß-Welle wurde dorthin übertragen und insbesondere im Sportbereich eingeführt. Die ganzen Auffassungen wurden nicht überdacht, sondern lediglich auf einen anderen Ernährungsbereich übertragen.
Das ganze Thema „Protein“ fußt auf dem grundlegenden Problem, dass davon ausgegangen wird, dass man Eiweiß essen muss, um Eiweiß zu bilden – was schwerwiegende Folgen nach sich zieht, wie oben beschrieben.
Wir brauchen nicht viel Eiweiß, um gesund zu sein. Ein Affe isst Früchte und hat dennoch Muskeln, eine Kuh frisst Gras und gibt trotzdem Milch. Nur wir Menschen denken, wir müssen Eiweiß essen, um Eiweiß zu bilden.
Pflanzliche Quellen
Gesunde rohvegane Quellen mit einem guten Aminosäuregehalt sind
Hanfsamen, Pseudogetreide wie Buchweizen und Quinoa, glutenfreies Getreide wie Hafer sowie Chlorella und Spirulina.
Weitere vegane Quellen sind Hülsenfrüchte.
Proteine vs. Aminosäuren
Proteine sind eine komplex Form von Aminosäuren, was sie unbrauchbar für den Körper macht. Das, was wir benötigen, sind einfache Aminosäuren. Einfache Aminosäuren finden sich in pflanzlicher Kost. Essen wir nun Proteine schwächt dies unseren Körper, da er diese in Aminosäuren zerlegen muss. Unser Körper nutzt kein Protein, sondern er verwendet Aminosäuren, woraus er unser eigenes einzigartiges Protein bildet.
Darüber hinaus benötigen wir überhaupt nicht so viel Eiweiß, wie uns glaubend gemacht wird. Der Körper erhält Energie aus Kohlenhydraten und wenn er zu wenig davon hat (bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger), greift er auf körpereigenes Eiweiß zurück.
„Eiweiß ist nicht die wichtigste Substanz für unser Blut, auch Mineralsalze allein sind es nicht, die einwandfreies Blut bilden. Die hauptsächliche Standardsubstanz des menschlichen Blutes ist die am höchsten entwickelte Form des Kohlenhydrats. chemisch als Zucker bezeichnet, als Trauben- oder Fruchtzucker, wie er in reifem Obst enthalten ist […].„
Arnold Ehret

Fazit
Das ganze Protein-Problem löst sich, wenn wir unseren Blickwinkel wieder auf Natürlichkeit und unseren Ursprung ausrichten und nicht dort weiter verharren, wo uns andere hinbringen wollen: zu dem Verzehr von toten Tieren, zu dem Kauf von Proteinpülverchen, zu dem Denken, tierisches Eiweiß ersetzen zu müssen, usw.
Wir müssen wieder zu uns selbst finden. Nur so erlangen wir vollkommene Gesundheit – frei von Begrenzungen und von Mangel.
Marie-Louise Theresa
Bücher:
Ehret, Arnold: Die schleimfreie Heilkost (1922)
Dr. Campbell, Colin: China Study – Die wissenschaftliche Begründung einer veganen Ernährungsweise (2011)
Dr. Graham, Douglas N.: 80/10/10 High-Carb-Diät: Die revolutionäre Formel für rohvegane und fettarme Ernährung: Die revolutionäre High-Carb-Formel – rohvegan und fettarm (2015).