Wir werden nicht nur darauf konditioniert, was wir essen, sondern auch darauf wie wir essen.
Bereits als Kind wird uns beigebracht, dass wir frühstücken und zu Mittag und Abend essen sollen, damit wir den ganzen Tag über ausreichend Energie bekommen. Die Lücken dazwischen und danach füllen wir mit Süßigkeiten, salzigen Snacks und Stimulantien.
Wir denken, dass wir uns jeden Tag bewusst dafür entscheiden, nach diesem Schema vorzugehen. Schließlich meinen wir, dass wir es so wollen. Dass unser Essverhalten aber außer Kontrolle geraten ist, erkennen wir nicht.
Das konditionierte Verhalten nehmen wir daher in jede Veränderung unserer Ernährung mit. Auch bei Neu-Rohköstlern kommt oft die Frage auf, was es früh, mittags und abends gibt.
Es ist an der Zeit, dass wir unser Essverhalten neu organisieren – vom Chaos in die Ordnung. Es ist ein Trugschluss, zu glauben, dass eine tägliche Struktur nach einem Zeitplan notwendig ist.
Zu Beginn ist es hilfreich, neue Strukturen aufzubauen, um sich Schlechtes abzugewöhnen. Auch ist es essentiell, genug zu essen, damit kein Unwohlsein entsteht und man bei neuen Ernährungsform bleibt.
Um in den Raum für vollkommene Heilung einzutreten, müssen wir aber bereit sein, alles abzulegen, was wir uns antrainiert und von anderen übernommen haben.
Blicken wir in die Natur richtet sich die Essensaufnahme nach dem, was gerade da ist und nach unserem Hunger. Allerdings ist das Hungergefühl, das wir kennen, installiert und entspricht nicht dem natürlichen Bedürfnis nach Nahrung. Gründe dafür sind die in der Kindheit gelegten Grundsteine sowie der uns umgebene stressige Lebensstil, den wir mit Essen kompensieren, um irgendwie zur Ruhe zu kommen. Wirklichen Hunger kennen wir heute bei dem Überangebot, insbesondere der schädlichen Nahrung, nicht mehr und verwechseln Appetit und Gewohnheit damit. Auch trägt ein überlasteter Darm dazu bei, immerzu Hunger zu empfinden.
Wir müssen wieder Ruhe einkehren lassen. Dann erkennen wir, was wirklich notwendig und v.a. gut für uns ist.
Energie entstammt aus Leidenschaft, Freude, Liebe, Bewegung und Licht. Energie wird freigesetzt, wenn wir wieder im Stande sind, volle Lebensenergie durch uns fließen zu lassen.
Essen sollte man, wenn wirklich Hunger einsetzt und nicht, wann man glaubt, jetzt sei es notwendig, zu essen.
Reife Früchte und frische (Wild-)Pflanzen sättigen uns mehr als alles, was es gibt. Schließlich sind sie für uns Menschen gemacht und eine mit Abstand bessere Wahl als verarbeitete Nahrungsmittel.
Marie-Louise Theresa