Wer kennt es nicht: Als Veganer verzichtet man auf alles Tierische, mit Rohkost auf alles Gekochte – und zack landet man in einer Schublade. Diese Schublade ist von Enge, Starrheit und Strenge gekennzeichnet – eben dogmatisch. Als Veganer und Rohköstler streitet man dies ab. Aber stimmt es nicht ein kleines bisschen?
Zur Begrifflichkeit
Derjenige, der dogmatisch ist, macht sich eine feste Vorstellung von der Wirklichkeit. Wer tut das insgeheim nicht? Mit „Dogmatisch“ kommt noch allerdings hinzu, dass man dazu geneigt ist, mit seinem Weltbild alle anderen zu tyrannisieren, aber nicht akzeptiert, dass die Wirklichkeit komplexer ist als seine Vorstellung. Er erkennt nicht, dass die Betrachtungsweise anderer möglicherweise ebenso berechtigt und richtig sein kann wie seine.
Der Unterschied
Nun gibt es aber einen beträchtlichen Unterschied zwischen Veganern und Dogmatikern. Wie eingangs geschildert, basiert Dogmatismus auf einem teilweise unreflektierten Weltbild. Ein Weltbild ist ein gedankliches, geistiges Konstrukt. Damit hat es Ähnlichkeit mit Ideologie (wobei auch hier enorme Unterschiede bestehen). Allerdings ist Veganismus nicht reintheoretisch. Sicherlich gegründet auf einer Weltvorstellung – einer, die für Frieden, Harmonie und Güte einsteht. Aber es lässt sich logisch und fundiert belegen, dass Vegan der richtige Weg ist, zum Beispiel durch ersichtliche Merkmale der Anatomie betreffend (schau Dir dazu diesen Beitrag an: Physiologie 1: Gebiss).
Ein Dogma verlangt, etwas zu verfolgen, das man nicht sehen kann. Veganismus ist aber kein reiner Glaube (ich glaube voller Hoffnung an eine friedliche Welt, frei von Schmerz und Gewalt: Die Bedeutung von „Gesund & glücklich“-Vegan), es ist die Erhebung der eigenen Stimme gegen Leid und Qual. Dass Tiere leiden und sterben, ist eine Tatsache, nicht nur bloße Meinung (hier ein Beispiel: Milch und Milchprodukte – aus Sicht der Kühe). Und gegen dieses Unrecht darf man etwas tun; Aufklärung hat nichts mit Tyrannei gemein, wenn sie friedlich und respektvoll passiert und frei von egoistischen Beweggründen ist.



Marie-Louise Theresa
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