Milch, wie sie in den Regalen steht, hat einen langen Weg hinter sich. Der Überfluss an Milch kann nur aufrechterhalten werden, indem Kühe (oder Schafe und Ziegen) dauerschwanger gehalten werden und die frisch ausgetragen Babys innerhalb der ersten 48 Stunden von ihren Müttern getrennt werden. Der Kuh und ihrem frischgeborenen Kalb widerfahren durch dieses Vorgehen eine andauernde emotionale Verletzung. Die Trennung verursacht Stress und Panik. Babys, auch Tierkinder, sind auf den Schutz ihrer Mütter angewiesen.
! Führe Dir vor Augen: Wir zwingen Lebewesen immer wieder, zu Müttern zu werden, aber entziehen ihnen gleichzeitig die Freiheit, sie über ihre Babys tatsächlich zu Müttern zu machen. !
Was passiert mit den überflüssigen Kälbchen?
Hier die Antwort:
Weibliche Kälber erwartet dasselbe Schicksal wie das ihrer Mütter, vorausgesetzt sie sind genauso „leistungsstark“. Männliche Kälber sind hingegen nutzlos für die Milchindustrie, weil sie keine Milch geben können. Entweder werden sie für die Fleischproduktion gemästet oder, wenn sie nicht „kräftig“ genug sind, für die Lederproduktion aufgezogen.
Egal wie ihre Wege verlaufen, das Ende sieht immer gleich aus: Kann eine Kuh, nachdem sie mehrmals vergewaltigt, ihre Babys verloren hat und als Milchmaschine benutzt wurde, keine Milch mehr geben, kommt sie zum Schlachter.




Verstümmelung
Ein etabliertes Mittel, um die Verletzungsgefahr sowie die Kosten zu minimieren – aufgrund von Platzmangel, Angst und Panik sowie Spiel- und Freiheitsdrang! -, ist die Enthornung der frischgeborenen Kälber. Dabei ist das Wort „Enthornung“ ein Euphemismus (eine Beschönigung), da es angesichts der Vorsilbe „Ent-“ einen positiven Umstand suggeriert; denn diese Vorsilbe wird dann verwendet, wenn ein Problem aus der Welt geschafft wird: Das heißt, etwas wird in seinen Ausgangszustand zurückgebracht. Dabei ist das Wachsen der Hörner ein natürlicher Prozess und gehört zum Wesen und der Physiologie dieses Tieres dazu, wenn es groß wird.
Haben Sie schon einmal nachgedacht, warum Kühe Hörner haben […]. Was geschieht an den Stellen, wo […] das Horn wächst? Da wird ein Ort gebildet, der in besonders starker Weise die Strömungen nach innen sendet […] Die Kuh hat Hörner, um in sich hineinzusenden dasjenige, was astralisch-ätherisch [vereinfacht ausgedrückt: seelisch-lebendig] gestalten soll, was da vordringen soll beim Hineinstreben bis in den Verdauungsorganismus .
Rudolf Steiner (1924)
http://www.lebendigeerde.de/index.php?id=feld_stall_111
Darüber hinaus ist diese Handhabe alles andere als ethisch vertretbar: Die „Ent-hornung“ wird mittels Abbrennen der Hornanlagen vollzogen. Das bedeutet, dass der Hornansatz ausgebrannt und die Blut- und Nervenbahnen mit einem Brennstab verödet werden. Das Schmerzmittel reicht nicht aus, das die Tiere – erst seit wenigen Jahren! – bekommen, damit die Kälber nicht leiden: Eine örtliche Betäubung sowie eine Sedierung wären in Anbetracht dieser Prozedur das Mindeste – diese ist jedoch je nach Bundesland keine Pflicht. Stattdessen müssen die Tiere noch mehr Schmerzen ertragen als ohnehin schon. Denn genauso wie bei uns machen sich körperliche Eingriffe in seelischer und später körperlicher Hinsicht bemerkbar; und das passiert nur. weil der Mensch artfremde Milch trinken und Milchprodukte essen will.
Gibt es ethisch gute Milch – aus Sicht der Kälber?
Zwar wird in Bio-Betrieben eine Ent-hornung nicht routinemäßig durchgeführt, allerdings ist sie in „Ausnahmefällen“ zulässig. Dass auf hornlose Rinder gesetzt wird ist daneben eine genetische Modifikation, die ethisch weder akzeptabel noch in irgendeiner Weise verantwortbar sein kann, wenn wir uns vor Augen halten, was dies letztlich bedeutet: Eine Veränderung des Tier-Wesens und das schamlose Eingreifen in die Natur. Schließlich sind die Hörner von Rindern ein Nutzenbringer und wichtig für das Gleichgewicht und die Gesundheit dieser Tiere.
Apropos Eingriff in die Natur: Manche Betriebe werben damit, dass Kälber bei ihren Müttern bleiben dürfen. Was dabei vergessen wird, ist, dass es sich weder um ein verdientes Leben für die Kühe handelt, noch, dass die Kälber natürlich aufgezogen werden:
Da die Milch nach wie vor ihnen – den Babys – gehört, muss das Saugen an den Zitzen der Mutter unterbunden werden: Das passiert mittels eines „Anti-Saugbügels“ bzw. „Stahl-Saugschutzes“. Dieser wird in den Nasenlöchern der Kälber angebracht, wodurch sie zwar länger bei ihrer Mutter sein dürfen, aber ihr natürlicher – überlebenswichtiger! – Drang, die für sie bestimmte Muttermilch zu trinken, nicht gestillt werden kann – was Panik in ihnen auslöst und seelisches Ungleichgewicht für die Kälbchen bedeutet. Anstelle der normalen Menge an Muttermilch bekommen sie Ersatz, der lediglich das Gewissen beruhigen soll, aber nicht im Entferntesten an das Potential herankommt, dass ihre Muttermilch ihnen bietet.

Ausblick
Tiermilch ist Muttermilch für das entsprechende Tier und nicht für ein artfremdes. Weil der Mensch sich wider der Natur verhält, ereilen ihn Krankheiten. Siehe dazu: Ist Milch gesund?.
Quellen:
https://www.demeter.de/horngeschichten-170904
https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/landwirtschaft/rinder/kaelber/